Heizung und Klimaanlage werden mit Informationen aus dem Internet immer smarter. In diesem Blogartikel erzählen die Entwickler der Firma tado°, wie sie mit Hilfe ihres Alexa Skills eine komfortable Smart Home-Steuerung für ihre Kunden anbieten.
Ein Drittel des globalen Energieverbrauchs entsteht durch das Heizen und Kühlen von Gebäuden. Das Technologieunternehmen tado° möchte diesen Verbrauch mit smarten Lösungen senken, Energie sparen und die Nutzung der Anlagen gleichzeitig effizienter machen: „Es gibt Anlagen, die bereits seit 10, 20 oder 30 Jahren in den Kellern schlummern und oft technologisch veraltet sind,“ erklärt Christian Deilmann, Managing Director und Mitgründer bei tado°. „Wir sind überzeugt, dass wir die Effizienz, Komfort und Nutzerinteraktion von Heizungen und Klimaanlagen verbessern können, wenn wir die Anlagen internetfähig machen und zum Beispiel mit Wetterdaten oder Daten zur Anwesenheitserkennung füttern. So können wir u. a. feststellen, ob einzelne Räume überhaupt benutzt werden und geheizt/gekühlt werden müssen.“
In den vergangenen Jahren ist tado° in verschiedene Länder expandiert, zur Strategie gehörte auch die Integration mit Amazon Alexa: „Wir wollen eine exzellente Experience liefern, damit der Nutzer einfach, komfortabel und mit Freude seine Smart Home-Geräte nutzen kann. Dazu gehört heute auch die Sprachsteuerung. Die Kunden fragen nach diesem Service und wir sind der Meinung, dass es die User-Experience deutlich besser macht. Geräte mit der Stimme zu steuern, ist eben am einfachsten. Deshalb ist die Integration von Amazon Alexa ein fester Bestandteil unserer Entwicklung“, ergänzt Deilmann.
tado° ist europäischer Launch-Partner von Amazon im Bereich Smarte Thermostate. Gemeinsam arbeiten wir daran, die Nutzererfahrung für die Smart Home-Steuerung von Heizungen und Klimaanlagen zu optimieren. „Wir haben Beispiele gegeben, wie Sprachbefehle im Smart Home-Bereich aussehen können, so etwa „Stelle die Temperatur im Wohnzimmer auf 21 Grad“, erklärt der Geschäftsführer. Im tado° Smart Home-Skill lassen sich die verschiedenen tado° Produkte steuern, etwa das Smarte Thermostat, das Smarte Heizkörper-Thermostat oder die Smarte Klimaanlagen-Steuerung. Alles was mit tado° möglich ist, geht heute auch per Sprachsteuerung. So kann das Thermostat per Sprachsteuerung die Temperatur wärmer oder kühler einstellen, die Heizung an- oder ausschalten.
Für den Nutzer ergibt das eine komplett neue Erfahrung mit seiner Heizung: Man kann dank Sprachsteuerung zum Beispiel den aktuellen Status seiner Geräte abrufen und fragen: „Alexa, wie ist die Temperatur im Wohnzimmer?“ oder „Alexa, auf welche Temperatur ist das Badezimmer eingestellt?“. Alles, ohne dass man sein Smartphone erst suchen und entriegeln muss, direkt per Sprache, während man beim Fernsehen auf dem Sofa liegt. „Durch die Sprachsteuerung wird auch die Zeit am Bildschirm insgesamt reduziert. Sie macht das Leben zuhause ein Stück einfacher“, resümiert Christian Deilmann.
„Die Interaktionen mit den Geräten werden dabei von Amazon vorgegeben“, erklärt Timo Streckfuß, Software Engineer, der im Entwicklungsteam von Anfang an dabei war. „Man nutzt das vorbereitete Interaktionsmodell, was den Vorteil hat, dass man dieses nicht selbst entwickeln muss – diese Arbeit entfällt komplett, da Amazon hier schon das Heavy Lifting gemacht hat.“ So müssen die Entwickler von tado° nur auf so genannte „Directives“ wie „Heizung im Wohnzimmer auf 23 Grad“ reagieren – und diese entsprechend für die Steuerung verarbeiten. Außerdem müssen die Entwickler keine Übersetzungsarbeit leisten, da alle Befehle bereits von Amazon in verschiedenen Sprachen bereitgestellt werden.
Um bestmöglich mit den AWS Lambda-Funktionen zu arbeiten, stiegen die Entwickler auf JavaScript mit NodeJS um: „Wir kommen aus dem Java-Bereich und haben daher zuerst angefangen mit Java zu entwickeln, haben dann aber schnell gemerkt, dass das nicht gut geeignet ist, weil es zum Teil sehr lange dauert, bis die Funktion initial geladen ist. Wenn der Nutzer acht Sekunden warten muss, bis die Heizung reagiert, fühlt sich das sehr träge an“, erklärt der Software-Entwickler. JavaScript mit NodeJS ist laut dem Entwickler-Team heute praktisch die Referenz Umgebung für Alexa Skills mit Lambda. Dabei setzen die Entwickler nicht auf plain JavaScript, sondern setzen das Superset TypeScript ein. „TypeScript bringt einige Vorteile mit sich. Die Syntax und die starke Typisierung führen zu besser lesbarem Code - der auch einfacher zu warten ist - und letztendlich zu besserer Codequalität“, kommentiert der Software Engineer.
Vor kurzem wurde für Alexa Smart Home-Skills ein neuer Sprachbefehl („Mache etwas für xyz Stunden“) eingeführt, um die Geräte zu steuern. „Da hatten wir schon einen perfekten Match mit unserem Timer für die manuelle Steuerung. So konnten wir es sehr schnell, praktisch in einer Woche implementieren, testen und unseren Kunden zur Verfügung stellen“, erklärt der Entwickler. „Unser Team zeichnet sich dadurch aus, dass wir neue Alexa-Features sehr schnell umsetzen und unseren Kunden so immer aktuelle Services in der bestmöglichen Qualität bieten können“, erklärt Streckfuß. Möglich wird das auch durch interne Automatisierung. Was entwickelt ist, geht durch interne Code-Reviews und dann direkt auf das Test-Environment. Danach folgen manuelle Tests, bevor es direkt in die Produktion geht und für die Kunden live verfügbar ist.
Damit ist noch lange nicht das Ende der Möglichkeiten erreicht: Künftig wollen die tado° Entwickler über Amazon Alexa noch weitere Funktionen ihrer App integrieren, wie zum Beispiel den Air Comfort Skill oder den Heizung-Reparaturservice. Das Ziel von tado° bleibt dabei immer gleich: Den besten Komfort und maximale Ersparnis für die Kunden zu erreichen und die Heizung noch intelligenter zu machen – Alexa Skills werden mit Sicherheit ein Teil davon sein.