Daniel Mittendorfs Voice-First Start-Up nutzt In-Skill-Purchasing

Kristin Fritsche Aug 29, 2019
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Als Daniel 2017 anfing sich mit Alexa zu beschäftigen, kam ihm schnell eine Skill-Idee, die ihm sein Leben erleichtern würde. Mit dem neu verfügbaren Feature In-Skill Purchasing (ISP) erweitert der Entwickler jetzt auch seine deutschsprachigen Skills um Premium-Inhalte und teilt seine Erfahrungen mit der Community. ISP kann für die unterschiedlichsten Skills genutzt werden – egal ob in einem einfachen Quiz-Skill oder einem interaktiven Spiele-Skill wie "Mein Haustier". Die Implementierung von ISP ist nicht schwierig – entweder direkt in der Developer Console oder per Command Line Interface.

An seinen ersten Skill erinnert sich Daniel noch gut: „Ich stand in der Küche und wollte während des Kochens ein Fußballspiel verfolgen, hatte dort aber keinen Fernseher und wusste nicht, ob das Spiel irgendwie im Radio übertragen wird. Da kam mir die Idee, diesen Service doch über einen Alexa Skill anzubieten“, erinnert sich Daniel Mittendorf, Gründer der Voice-Agentur digivoice.io. Daniel bastelte an seinem ersten Skill „Streamplayer“, den er als einer der ersten deutschen Entwickler auch für Echo Show und Echo Spot optimierte.

Vom Entwickler zum Start-Up-Gründer

Seitdem ist viel passiert. Daniel´s erster Skill wurde direkt zum großen Erfolg und wurde von den Kunden begeistert genutzt. Daniel entwickelte weitere Skills im Bereich Ambient Sounds und Spiele. „Ich habe dann gemerkt, dass das Feld der Voice-Technologie ein interessanter Geschäftszweig sein kann. Viele Unternehmen wollen ihre Services auch über Alexa anbieten oder ihre Marke bekannter machen“, beobachtete Daniel und erzählt weiter „Vorher war ich Projektleiter bei einem Onlineversandhandel. Ich hatte einen sicheren Job, habe mich dann aber entschieden, den Trend zu nutzen und mich mit meiner eigenen Agentur digivoice.io selbstständig zu machen.“ Im Januar 2019 startete er dann seine Voice-first Agentur und bietet jetzt einen Rund-Um-Service zu Spracherlebnissen an - von der Planung, Entwicklung bis hin zur Instandhaltung.

Geld verdienen mit In-Skill Purchasing (ISP)

Seit Kurzem ist In-Skill Purchasing auch in Deutschland und Österreich verfügbar. Entwickler können ihre Skills damit kommerziell nutzen, indem sie digitale Artikel und Dienstleistungen verkaufen. „Damit wird Alexa für Unternehmen und Entwickler noch interessanter. Es geht nicht mehr nur darum neue Nutzer zu gewinnen und die Bekanntheit der Marke zu steigern, sondern darum damit auch Geld zu verdienen. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten für Entwickler“, ist sich Daniel sicher. 

Der erste Schritt für jeden Skill-Entwickler sollte sein, sich mit den Besonderheiten des Voice Designs vertraut zu machen. Die Entwicklung für ein Spracherlebnis unterscheidet sich sehr von der Entwicklung für eine Bildschirmanwendung. „Man muss bei Sprachanwendungen anders denken, man hat vorrangig die Stimme um den Nutzer anzuleiten und zu unterhalten“, erklärt Daniel.

Er rät: „Für einen kommerziellen Skill gelten im Grunde die gleichen Voraussetzungen beim Entwickeln, wie bei jedem anderen Skill. Man muss sich zuerst überlegen, was aus Sicht der Nutzer sinnvoll ist und einen Mehrwert bringt, unterhaltsam ist oder einfach Spaß macht. Bevor ich anfange zu entwickeln, schreibe ich mir die gesamte Interaktion (Voice Interface) auf und spiele es auch mit anderen durch, um zu sehen, ob meine Gesprächsverlauf verständlich und natürlich ist.“

Die Implementierung von ISP fand Daniel allerdings einfach: „Die Dokumentation ist gut verständlich, es gibt Blogposts mit Best Practices, das war kein Problem.“ Der nächste wichtige Schritt war den richtigen Use Case zu finden: „Ich habe genau überlegt, was sich für einen Premium-Skill eignet und habe mir ein besonderes Projekt ausgesucht. Ich wollte eine Art Tamagotchi für Alexa entwickeln.“ Erste Versuche mit diesem Use Case machte Daniel schon mit seinem Skill „Seehundstation Norddeich“, wo man einen Seehund aufzieht und dann in die Freiheit entlässt. 

Mit „Mein Haustier“ erweiterte er diese Idee und entwickelte seinen ersten ISP-Skill. Der Skill ermöglicht dem Nutzer, ein eigenes virtuelles Haustier aufzunehmen, um welches er sich 21 Tage kümmern muss, vom Füttern bis zum Besuch beim Tierarzt. Da jeder Skill mit Premium-Inhalten auch über kostenlose Inhalte verfügen muss, bietet Daniel in seinem Skill zwei Haustiere kostenfrei an, weitere Tiere wie zum Beispiel einen Drachen oder ein Einhorn kann über einen Einmalkauf (One Time Purchase) im Skill erwerben. Außerdem kann man Verbrauchsprodukte wie Münzen, Futter und Spielzeug einkaufen.

ISP Best Practices

 „Bei „Mein Haustier“ war es mir wichtig, viele verschiedene Beschäftigungen einzubauen, damit es dem Spieler nicht langweilig wird“, berichtet Daniel, „ich habe zum Beispiel die Amazon Polly Stimmen genutzt, um die Skill-Interaktion abwechslungsreicher zu gestalten. Ich habe mit der Alexa Presentation Language (APL) entwickelt, damit die Nutzer ihre Haustiere auch auf verschiedenen Bildschirmformaten sehen können. Eine Menge Zeit habe ich auch in die Formulierung der Texte gesteckt, damit diese fesselnd genug sind, um die Nutzer zu unterhalten.“

Grundsätzlich ist es wichtig, die In-Skill-Käufe organisch in den Spielverlauf einzubinden und diesen nicht unnötig zu unterbrechen: „Es macht Sinn den so genannten Upsell dort zu setzen, wo er den Verlauf nicht stört, sondern einen Mehrwert bringt. Man braucht aber auch nicht zu zögerlich sein. Am besten man probiert aus, was die Nutzer gut annehmen und passt die Upsell-Häufigkeit dementsprechend an. In der Developer Console hat man ja eine gute Übersicht über die Daten.“, rät Daniel und erzählt weiter: „Die Premium-Services können ein echtes Highlight sein. Ich habe zum Beispiel in der Zoohandlung einen Upsell eingebaut, wo der Nutzer den Drachen oder das Einhorn kaufen kann.“

Damit es auch bei mehrmaliger Nutzung spannend bleibt, aktualisiert Daniel seine Skills regelmäßig. Der „Mein Haustier“-Skill enthält außerdem eine Rangliste, wo der Nutzer auf- oder absteigen kann. „Für mich als Unternehmer sind In-Skill-Käufe ein Weg von meinem Erfolg mit Alexa Skills auch finanziell zu profitieren. Ich habe selbst in der Hand, welche Inhalte ich anbiete, wie oft ich Upsells im Skill platziere und kann meinen Erfolg direkt beeinflussen.“

Daniel entwickelt seine Skills in ASK Command Line Interface und hostet den Code auf AWS Lambda. „Für mich sind die wichtigsten Themen: Updates und Feedback einholen. Sprich mit echten Nutzern, sieh dir deine Bewertungen an und füge immer neue Inhalte hinzu, damit der Skill spannend bleibt. Marketing ist auch wichtig: Ich teile die Skills auf Twitter, in Facebook Gruppen, einmal habe ich ein Gewinnspiel aufgesetzt, um einen der Skills zu bewerben“, erklärt Daniel.

In seinem aktuellen Projekt entwickelt Daniel für den bekannten Verlag Westermann den Skill „Fit für´s Abi“, der in Kürze auch im Alexa Skills Store verfügbar sein wird.

Ressourcen

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