Mit Voice Games und In-Skill-Purchasing zum Erfolg: Tipps vom Entwickler-Startup Krögoor

Kristin Fritsche Aug 06, 2019
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Krögoor Entertainment zeigt eindrucksvoll, dass aus anfänglicher Neugier und mit einem engagierten Team erfolgreiche und reichweitenstarke Alexa Skills entstehen können. Das Team hat sich schon früh auf Alexa Skills im Unterhaltungsbereich konzentriert, besonders auf sprachgesteuerte Spiele. Mit dem neu verfügbaren Feature In-Skill Purchasing (ISP) erweitern die Entwickler jetzt auch ihre deutschsprachigen Skills um Premium-Inhalte und teilen Ihre Erfahrungen mit der Community. ISP kann für die unterschiedlichsten Skills genutzt werden – egal ob in einem einfachen Quiz-Skill oder einer komplexere Wirtschafts-Simulation wie "Limostand". Die Implementierung von ISP ist nicht schwierig – entweder direkt in der Developer Console oder per Command Line Interface.

Kreativität ausleben

Mathias Goor erinnert sich noch gut an die Anfänge: „Amazon hat früh damit begonnen, die Pforten für Entwickler zu öffnen. Vor uns lag also ein weißes Blatt Papier, welches wir füllen konnten. Die Möglichkeit mitzugestalten, wie wir zukünftig per Sprache mithilfe von Technologie interagieren, hat uns nicht losgelassen.“

Schon mit ihrem ersten Skill „Quiz des Tages“ konnten sie ihre Nutzer begeistern. „An den hohen Nutzerzahlen unseres Skills haben wir gesehen, hier sind wir etwas Großem auf der Spur. Als wir dann wenige Wochen später eine E-Mail bekamen, dass wir Geld mit unserem Skill verdient hatten (mit Alexa Developer-Rewards, Anm. d. Redaktion), hatte es uns endgültig gepackt. Seitdem arbeiten wir immer wieder an neuen Ideen, planen, entwickeln diese und verbessern unsere bestehenden Skills,“ bestätigt Mathias. Ihr Skill „Schätze den Preis“ gewann sogar den Preis „Customer´s Choice Most Engaging Game Skill“ in der Alexa Skills Challenge 2018. „Die Möglichkeit, sich kreativ auszuleben, macht die Spieleentwicklung im Voice-Bereich besonders reizvoll. Zudem sind Spiele einfach eine der beliebtesten Kategorien für Skills,“ so Mathias.

Mit Voice Games Geld verdienen

Aus der anfänglichen Neugier entstand eine auf die Skill-Entwicklung spezialisierte Kreativschmiede. Mit dem seit Kurzem auch für deutschsprachige Skills verfügbaren In-Skill Purchasing (ISP) gibt es eine neue Funktion, die es möglich macht den Spielern Premium-Inhalte wie Game Features anzubieten - und so, mit Voice Games Geld zu verdienen. „Die Developer-Rewards haben uns in dieser Startphase unter die Arme gegriffen. Mit ISP und dem wachsenden Interesse an Lösungen für Amazon Alexa ist unser nächstes großes Ziel, finanziell auf eigenen Füßen zu stehen,“ so Mathias.

Mit „Limostand“, ihrem ersten Skill mit In-Skill-Käufen, ist der Spieler Besitzer eines Limonadenstands und muss verschiedene Entscheidungen treffen, um sein Geschäft erfolgreich zu gestalten – von der Produktion, zum Preis bis hin zum Marketing. Mit ISP kann man Einmalkäufe, Abonnements und Verbrauchsprodukte im Skill anbieten. Limostand bietet beispielsweise den Kauf eines Regenschirms an (Verbrauchsprodukt), um die Produkte vor Regen zu schützen und verschiedene Marketing-Tools (Einmalkäufe), um den Stand zu bewerben.

Umdenken bei Voice Games

Neben einer guten Idee ist bei Voice Game vor allem die benutzerfreundliche Umsetzung wichtig, denn „komplizierte Menüstrukturen, viele Optionen und Möglichkeiten, die wir zum Beispiel in Smartphone-Spiele sehen, sind im Voice Gaming nicht geeignet“, erklärt UX-Designerin Yvonne Petrausch. „Als Spieler will man sich schließlich nicht zehn unterschiedliche Befehle merken müssen, da geht der Spielspaß schnell verloren.“ Außerdem muss man darauf achten, wie man die Inhalte formuliert: wenig Wiederholungen, keine endlosen Sätze sind nur einige Tipps. Mathias erklärt: „Es gibt einen Unterschied zwischen dem geschriebenen und dem gesprochenen Wort. Das ist ein Lernprozess für die Redakteure. Am besten man testet die Dialoge, indem man sie laut ausspricht.“

Aber wie kommt man auf eine gute Idee, laut Mathias ist das gar nicht so schwer: „Ob es nun Spielchen sind, die man damals mit seinen Eltern auf langen Autofahrten gespielt hat, oder auch besonders lustige Einlagen, die auf der letzten Hochzeit aufgeführt wurden, einiges lässt sich vielleicht in abgewandelter Form als Voice-Game umsetzen“. Der Skill „Limostand“ basiert zum Beispiel auf dem Retro-Game „Lemonade Stand“, welches 1979 von Bob Jamison für den Commodore 64 auf den Markt kam.

Nach dem Konzept beginnt die Umsetzungsphase, dabei entwirft das Team ein VUI (Voice-User-Interface). „Das VUI bildet die Grundlogik der Nutzererfahrung grafisch ab. Die Display-Ausgaben für die Geräte mit Bildschirm gestalten wir neuerdings mit Adobe XD, um diese dann später mit APL (Alexa Presentation Language) umzusetzen,“ erklärt Mathias.

Aufbau und Backend

Um die Sprachausgaben durch zufällig ausgewählte Variationen vielfältig zu gestalten und ggf. für die Lokalisierung in andere Alexa Skills Stores übersetzen zu können, werden innerhalb des Codes nur Variablen gesetzt. Zeitgleich entsteht ein webbasiertes Backend-System, in dem die einzelnen Versionen einfach überarbeitet werden können. „So können wir intern zeitgleich am Skill arbeiten. Durch die Trennung der Programmierlogik von den Sprachausgaben sind wir in der Lage, jeden Skill schnell anzupassen oder zu übersetzen. Auch externe Dienstleister oder Kunden können so, ohne besondere technische Kenntnisse den Skill anpassen, mitgestalten, pflegen und übersetzen“, erklärt Mathias. Aktuelle Inhalte sind vor allem bei Quiz-Spielen wichtig, diese müssen daher häufiger aktualisiert werden. Das Testing erfolgt über die Beta-Test-Funktionalitäten in der Developer-Console.

Mathias sieht viel Potenzial für Voice Games: „Bei guten Inhalten bedanken sich die Nutzer wie im Fall von „Quiz des Tages“ durch tägliches Wiederkommen und, mit In-Skill-Käufen können Entwickler und Unternehmen nicht nur Ruhm und zufriedene Kunden ernten, sondern nun auch mit ihren Skills Geld verdienen.“

Ihre besten Tipps rund um Voice Games hat das Team von Krögoor für euch zusammengefasst:

  • Einfaches und benutzerfreundliches Design
    In Abenteuer-Spielen kommt es darauf an, dem Spieler die Optionen innerhalb des Spiels nachvollziehbar zu erklären. Bei „Limostand“ muss der Spieler jeden Tag Entscheidungen treffen, um das Spiel voranzutreiben, z. B. wie viele Gläser Limonade er herstellen möchte etc. Diese bestimmen letztlich wie viel Profit er erwirtschaftet. Die Entscheidungsmöglichkeiten und Auswirkungen werden am Anfang erklärt.
  • Funktionen nacheinander freigeben
    Bei Progress- / Ausdauer-Spielen kann man auch Funktionen nach und nach freigeben. Das hat mehrere Vorteile: Zum einen wird der Nutzer zu Beginn nicht überfordert, zum anderen gibt es für den Spieler mehr zu entdecken und die Motivation beispielsweise das nächste Level zu erreichen steigt. Hierbei lassen sich die In-Skill-Käufe sehr gut einbinden.
  • Herausforderungen schaffen
    Nachdem man das Konzept erstellt hat, sollte man Herausforderungen und Überraschungen für die Spieler definieren, um der Langeweile vorzubeugen. Ist das Spiel zu leicht, wird es schnell eintönig. Der bekannte Leitsatz „Easy to learn, hard to master“ ist ein guter Leitsatz für Voice Games.

Ressourcen

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